Telemann, Georg Philipp

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Telemann, Georg Philipp

Pimpinone oder die ungleiche Heirat (with German and Italian libretto)

Art.-Nr.: 2081 Kategorie:

30,00 

Georg Philipp Telemanns – Pimpinone oder die ungleiche Heirat

(geb. Magdeburg, 14. März / 24. März 1681 – d. Hamburg, 25. Juni 1767)

Vorwort
Georg Philipp Telemanns brillant-komisches Die ungleiche Heyrath, Oder das herrschsüchtige Cammer-Mädgen, besser bekannt unter dem umgangssprachlichen Titel Pimpinone, wird in seinem begleitenden Libretto-Heft als „scherzhafftes [sic.] Zwischenspiel“ beschrieben1. Dieser Begriff wird selten in den Hunderten von überlieferten Texten aus der Hamburger Oper am Gänsemarkt erwähnt. Er deutet auf ein völlig anderes künstlerisches Konzept als jenes, das in der Tradition der dort im 18. Jahrhundert gängigen Produktionen kultiviert wurde. Pimpinones Musik, Libretto, Aufführungskontexte und Rezeptionsgeschichte sind ein Zeugnis für die Oper in Norddeutschland und ihren sich verändernden Charakter in dieser Zeit.

Pimpinone wurde am 27. September 1725 im Rahmen eines größeren Unterhaltungsabends von Jean-Baptiste de Poussin, dem in Hamburg ansässigen französischen Regierungsvertreter, uraufgeführt. Er feierte die kürzlich begangene Hochzeit von Ludwig XV. mit Maria Leszczyńska, der Tochter des abgesetzten Königs von Polen. Solche Veranstaltungen waren in den 1720er Jahren am Gänsemarkt alltäglich. Ausländische Würdenträger ehrten ihre jeweiligen Monarchen und die Geburtstage, Namenstage, Hochzeiten, Todesfälle und Jubiläen ihrer Autokraten mit aufwendigen Darstellungen und Aufführungen. Diese teuren Veranstaltungen dienten als politisches Statement in einer Stadt, die ein Schmelztiegel nationaler und kultureller Identitäten war, sich aber gleichzeitig politisch neutral verhielt.2 An diesem besonderen Abend sorgte Poussin für eine große Illumination und Dekoration der riesigen Theater-Bühne und eine Aufführung von drei Stücken: ein originaler Prolog von Telemann und dem ortsansässigen Librettisten des Gänsemarkt-Theaters, Johann Philipp Praetorius, mit allegorischen Bildern in zwei Szenen und einem Ballett; eine Opera seria als Hauptwerk, nämlich Georg Friedrich Händels Tamerlano (1724), und ein begleitender Entracte, komponiert von Telemann, und zwar Pimpinone.3 Bei den Aufführungen wurden neben den aus Italien und Deutschland engagierten Sängern auch die besten der eigenen Operntruppe eingesetzt. Der in Berlin geborene Kastrat Antonio Campioli sang zum Beispiel die Rolle des Bajazet im Tamerlano. Obwohl sie auf anderen europäischen Bühnen dominierten, waren Kastraten auf der Hamburger Bühne damals eine Seltenheit; der Auftritt von Campioli war daher etwas Besonderes. Die Rollen von Vespetta und Pimpinone in Die ungleiche Heyrath wurden von Susanna Kayser – bekannt als ‚Madame Kayserin’ – und dem jüngeren der Brüder Riemschneider gesungen, beide gefeierte Persönlichkeiten und regelmäßig auf anderen Opernbühnen zu hören.

 

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