Tartini, Giuseppe

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Tartini, Giuseppe

Violinkonzert in A, D 92 (Klavierauszug/Solo)

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Tartini, Giuseppe

Violinkonzert in A, D 92 (Klavierauszug/Solo)

Nach dem Wunsch seiner Eltern sollte Giuseppe Tartini Geistlicher werden. Aber schon 1708 verließ er für immer seine Heimat, zog nach Padua, studierte zunächst Jura und ging für etwa drei Jahre in ein Kloster, wo er sich autodidaktisch dem Geigenspiel widmete. Ein Freund schrieb ihm später: „Bestrebt, sich der Musik zu widmen, verließen Sie das Elternhaus und beschäftigten sich täglich acht Stunden allein mit der Geige.“ Anschließend spielte Tartini in verschiedenen Opernhäusern und unterrichtete, bis er, mit einer kleinen Pause, ab 1721 bis zu seinem Tod Konzertmeister und Solist im Orchester der Basilika San Antonio in Padua wurde. Zu diesem Zeitpunkt muß er ein herausragender Geiger gewesen sein, denn in der Kirchenurkunde wird er als „einzigartiger Violinspieler“ bezeichnet, der „wegen seiner allbekannten Vortrefflichkeit in diesem Berufe“ vom Probespiel befreit wurde. 1727 gründete er eine Musikakademie für Geiger, die international berühmt wurde und in der Tartini nicht nur Geige, sondern auch Komposition unterrichtete. Neben Francesco Maria Veranici und Pietro Locatelli gilt er heute als bedeutendster Geigenvirtuose seiner Generation.

Der Schwerpunkt von Tartinis Werken liegt neben den Violinkonzerten mit Streicher-begleitung auf den Violinsonaten und einigen musiktheoretischen sowie akustischen Schriften nebst einem Verzierungslehrbuch. Zu den ca. 135 heute bekannten Konzerten für Violine, Streicher und Basso continuo gehört auch das vorliegende in A-Dur, das nach dem thematischen Katalog von Minos Dounias (1935) die Nummer 92 trägt. Es ist nur durch eine undatierte Abschrift überliefert, die sich in der Mecklenburgischen Landesbibliothek Schwerin befindet.

Einige Stufen der Entwicklung des Solokonzertes in Italien mögen skizziert sein, um Tartinis A-Dur-Konzert historisch einzuordnen. Arcangelo Corelli (1653-1713) hatte im ausgehenden 17. Jahrhundert in seinen Concerti grossi mit Streichertutti und Solo-violine zwei kontrastierende Gruppen gegenübergestellt. Die Solopartien wurden durch mehrere oder ein chorisch begleitetes Instrument gestaltet, die beiden ersten Violinen des Concertinos stellenweise auf eine reine Begleitfunktion reduziert. In solchen Passagen zeigen sich die fließenden Grenzen zwischen Concerto grosso und Solokonzert. Die deutliche Trennung der Solovioline vom übrigen Orchester geschah durch Tomaso Albinoni (1671-1751) mittels gelegentlicher Lösungen der Solovioline und vor allem durch Giuseppe Torelli (1658-1709), der in seinen Concerti grossi die Solovioline selbständig führte und ihr auch formale Gleichberechtigung gegenüber dem Tutti gab. Beide Komponisten veränderten die bis dahin viersätzige zu einer dreisätzigen Anlage schnell-langsam-schnell, bei denen der Mittelsatz oft nur eine kurze ruhige Episode zwischen den schnellen Ecksätzen ist. Albinonis Zeitgenosse Antonio Vivaldi (1678-1741) entwickelte diese Form weiter, indem er zu Anfang des 18. Jahrhunderts Tutti und Solo (zumeist vier Tutti und drei Soli) deutlich voneinander trennte und die Expressivität der Solovioline steigerte. In dieser Tradition steht auch Tartinis A-Dur-Konzert, das wegen seiner Stilistik in dessen Frühwerk (ca. 1721-1735) einzuordnen ist.

Der erste Satz (Allegro ma non molto) weist vier Tutti- und drei Solo-Abschnitte auf:

Tutti I T. 1-15 = 15 Takte

Solo I T. 16-37 = 12 Takte

Tutti II T. 38-46 = 9 Takte

Solo II T. 47-66 = 20 Takte

Tutti III T. 67-73 = 7 Takte

Solo III T. 74-96 = 23 Takte

Tutti IV T. 97-102 = 6 Takte

 

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