Stojowski, Sigismund

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Stojowski, Sigismund

Symphonie in d- Moll für grosses Orchester Op. 21

Art.-Nr.: 1738 Kategorie:

36,00 

Sigismund Stojowski
(geb. Strzelce, 14. Mai 1869 – gest. New York, 5. November 1946)

Symphonie d- Moll für grosses Orchester op. 21 (1898)

Andante mesto p.3
Andante p.60
Scherzo: Molto vivace p.76
Finale: Allegro con fuoco, ma non vivace p.115

Vorwort
cSigismund Stojowski ist ein polnischer Komponist, Pianist und Lehrer. Bereits in jungen Jahren begann er mit dem Klavierspiel. Seine Mutter unterrichtete ihn am Instrument, bevor er seine Klavierstudien bei Wladyslaw Żeleński und Ignacy Jan Paderewski in Krakau aufnahm. Später schrieb er sich am Pariser Konservatorium ein, wo ihn Louis Diémer am Klavier und Léo Delibes in Kompositionstechnik unterrichtete. Sein Ruf als exzellenter Konzertpianist verbreitete sich rasch, und er spielte erfolgreiche Konzerte in Paris, London, Brüssel und Berlin. 1905 zog Stokowski nach New York, hier wurde er Leiter der Klavierabteilung des New York Institute of Musical Art, dem Vorläufer der Juilliard School. Er war der erste polnische Komponist, dessen Werk ein ganzes Abendprogramm in der New York Philharmonic gewidmet wurde, aber seine Produktivität als Tonschöpfer liess mit seinem Umzug nach York zugunsten seiner Lehrtätigkeit und seiner Konzertauftritte nach. 1911 verliess Stojowski das New York Philharmonic und eröffnete eine sehr erfolgreiche Schule für private Studenten. Stokowski erfreute sich einer bemerkenswerten Karriere als Pianist und trat mit allen grossen Orchestern auf, darunter die New York Philharmonic, die Metropolitan Opera und die Boston Symphony unter Leopold Stokowski.

Als Komponist stand Stokowski in der spätromantischen Tradition, seine Musik war klangvoll, lyrisch und elegant, mit Einflüssen von Wagner, Saint-Saëns und Franck. Als stolzer Pole integrierte er häufig nationale Elemente in seine Musik. Anfangs war seine Karriere als Komponist sehr erfolgreich, er gewann nationale Wettbewerbe und spielte sogar die Uraufführung seiner Kantate Frühling im Buckingham Palace vor Queen Victoria. Später mischte er seine romantischen Klänge mit Versatzstücken des französischen Impressionismus, aber als offener Gegner der modernen Musik weigerte sich, den romantischen Stil endgültig hinter sich zu lassen. Leider kam seine Musik mit dem Wandel des Publikumsgeschmacks und den Entwicklungen innerhalb der musikalischen Welt aus der Mode. Als Komponist geriet Stojowksi schliesslich vollständig in Vergessenheit, man erinnert sich jedoch an ihn als Lehrer und Pianist.

Obwohl seine Beliebtheit seither in den Hintergrund getreten ist, war Stokowski der erste polnische Symphoniker, der grössere Erfolge in Europa feiern konnte. Seine Symphonie entstand 1898 mit einer Widmung an seinen Mentor Paderewski; er reichte das Werk im gleichen Jahr bei Paderewskis Leipziger Wettbewerb ein. Das Stück gewann den ersten Preis und erlebte ihre Uraufführung am 5. November 1901 beim Antrittskonzert der Warschauer Symphoniker. Die amerikanische Erstaufführung der Komposition fand im Jahr 1915 als Teil des Programms statt, das seinen Werken gewidmet war; ebenfalls erklangen sein Konzert in d-Moll für Violoncello und sein Zweites Klavierkonzert.

Stojoski hatte bei der Komposition seiner Symphonie kein Programm im Sinn, sondern überschrieb es stattdessen auf den Titel mit „To be or not to be“. Neben der Tatsache, dass dies als anonymer Erkennungscode beim Paderewski-Wettbewerb diente, mag es möglicherweise auch als Motto des Stücks gedient haben. Das Stück beginnt ruhig und geheimnisvoll nachdenklich mit der Bassklarinette, bevor es in eine Auseinandersetzung zwischen Licht und Dunkelheit verstrickt wird, eben „to be or not to be“. Der zweite Satz ist langsam und zart, mit zwei Unterbrechungen durch das Horn, das ein neues Thema einführt. Der dritte ist der bemerkenswerteste der Symphonie und wurde häufig als eigenständiges Stück in Konzerten aufgeführt, die Nikisch und Młynarski leiteten. Aus einer mystischen Textur aus Läufen und Tremoli erhebt sich das Thema aus dem ersten Satz und wird im Orchester herumgereicht, diesmal jedoch etwas zurückhaltender. Das Finale ist edel und stolz, man hört polnische Klänge und das Themas, das bereits im zweiten Satz von den Hörnern vorgestellt wurde. Obwohl Stokowski heutzutage fast völlig vergessen ist, handelt es sich bei der vorliegenden Symphonie um einen verborgenen Edelstein der polnischen Musik.

Mallory Sajewski, 2015

Aufführungsmaterial ist von Peters, Mainz beziehen. Nachdruck eines Exemplars aus der Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München.

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