Schreker, Franz

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Schreker, Franz

Die Gezeichneten (in two volumes with German libretto)

Art.-Nr.: 2007 Kategorie:

98,00 

Franz Schreker – Die Gezeichneten (1913-15)

(geb. Monaco, 23. März 1878 – gest. Berlin, 21. März 1934)

Oper in drei Akten nach einem Libretto des Komponisten

Vorwort
„Mein armer, armer Alex.“ So schrieb die junge und bildschöne Alma Schindler, die bald als Alma Mahler bekannt werden sollte, am 20. November 1901 über Aleander Zemlinsky in ihrem Tagebuch. Wir können ihr Mitleid nur teilen. Seit dem Sommer 1900 war Zemlinsky ihr Kompositionslehrer und ihr wackerer Partner im Vierhändigspielen gewesen. Aus diesem Verhältnis erwuchs eine heiße Liebesaffäre, die beide Beteiligten in einen permanenten Zustand kopflosen Liebesrausches versetzte. Die atemberaubend schöne und glänzende 18jährige Gesellschaftslöwin Alma, die das großbürgerliche Wien mit ihrer offensichtlichen musikalischen Begabung und ihrem gescheiten Gesprächsvermögen in den Bann zog, hatte sich in einen talentierten 30jährigen Musikus von beschränkten finanziellen Mitteln und einem wenig gewinnendem Äußeren Hals über Kopf verliebt. Man lese nur die überhitzten Zeilen ihres Tagebucheintrags vom 9. November 1901: „Heilig ist mir alles an ihm – ich möchte vor ihm knien u[nd] seinen offenen Schoß küssen – alles, alles küssen – Amen!“ Drei Tage später hatte sich jedoch die Hitze deutlich abgekühlt: „Ich bin nicht im Stande auch nur im Geist an Alex zu schreiben – – Ich fühle rein gar nichts zu ihm.“ Was dazwischen passiert war, lässt sich in einem einzigen Namen zusammenfassen: Gustav Mahler. Der Rest ist Geschichte: Alma schickte Zemlinsky einen eiskalt hämischen Brief, der ihn zu einem Aufschrei verletzten Männerstolzes bewog. Am Ende seines zweiten Antwortbriefes konnte er nur stammelnd erwidern: „Was hast du von innerem Reichtum, meinst Du! Habe ich denn nicht auch sonst mehr? Ich bin also furchtbar hässlich?! Also angenommen! Ich danke Gott jetzt dafür, dass ich so bin. Und danke Gott, dass es so viele Mädchen gegeben hat, die über meine Häßlichkeit zu meiner Seele gelangt sind und mir nie ein Wort davon gesagt haben, so dass ich weiß, ich bin trotzdem ein Mensch, von dem man nicht gering deshalb sprechen kann, der noch irgend einen Wert hat […]“ Armer, armer Alex!

Von diesem vernichtenden emotionalen Schlag sollte sich Zemlinsky nie ganz erholen. Bei Alma stellte sich bekanntlich eine lange und auch zahlenmäßig beachtliche Reihe eroberter Männerherzen ein, zu denen – kaum sechs Monate nach dem Tod Gustav Mahlers im Jahre 1911 – auch das des jungen und schönen Wiener Komponisten Franz Schreker gehörte. Zwischen Zemlinsky und Schreker hatte sich mittlerweile in der Wiener Musikwelt eine starke berufsbezogene Freundschaft entwickelt, die auch das Interesse der beiden Komponisten am Musiktheater reflektierte. Es bestand jedoch zwischen den beiden ein Unterschied: Während Schreker seine eigenen Opernlibretti konzipierte und verfasste, war Zemlinsky diesbezüglich auf die Hilfe anderer angewiesen. So trug es sich im Sommer 1911 zu, dass Zemlinsky seinen Wiener Kollegen um ein Opernlibretto bat, und zwar zu einem Thema, das für ihn eine besondere psychologische Bedeutung besaß: Es sollte „die Tragödie des hässlichen Mannes“ sein. …

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