Scherchen-Hsiao, Tona

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Scherchen-Hsiao, Tona

T’AO — vague —, ”Plusieurs silences” d’une grande vague déchaînée pour grande orchestre

Art.-Nr.: 1990 Kategorie:

28,00 

Tona Scherchen-Hsiao

(geb. Neuchâtel, 12. März 1938 / b. Neuchâtel, 12 March 1938)

T’AO — vague —
”Plusieurs silences” d’une grande vague déchaînée
pour grande orchestre (1974-75)

Vorwort
Die Schweizerin Tona Scherchen-Hsiao ist die Tochter des legendären deutschen Dirigenten und energischen Förderers der Moderne Hermann Scherchen und der chinesischen Komponistin Xiao Shuxian. Nach zwölf Kindheitsjahren in Europa zog sie 1950 mit ihrer Mutter und ihrer Schwester nach China und wurde von ihrer Mutter auf der Pipa in traditioneller chinesischer Musik unterrichtet. 1956 kehrte sie mit ihrem Vater nach Europa zurück, wo sie Komposition bei György Ligeti, Pierre Schaeffer, Olivier Messiaen und Hans Werner Henze studierte. Ab den 1960er Jahren trat sie als Komponistin hervor und gewann verschiedene Kompositionspreise. 1972 übersiedelte sie nach Frankreich. Über viele Jahre war sie mit ihren Kompositionen international erfolgreich. Seit den 1980er Jahren widmete sie sich verstärkt genreübergreifend theatralischen Aufführungskonzepten, doch wird ihr Name nur noch selten außerhalb von Frankreich genannt. Ihre Tonsprache verbindet typische Stilmittel der europäischen experimentellen Moderne mit Elementen chinesischer Provenienz, doch ist der chinesische Einfluss fast durchgehend mehr konzeptioneller als konkret technischer Art. Zwar fand sie für den Großteil ihrer Musik Verleger, doch existieren nur sehr wenige kommerzielle Aufnahmen.

T’AO — vague — (oder Vague T’AO) für Orchester entstand 1974-75 und gelangte am 30. April 1976 in Paris durch das Orchestre National de la Radio-Télévision Française unter der Leitung von Michael Gielen zur Uraufführung. Die deutsche Erstaufführung fand am 29. September 1976 durch das Kölner Rundfunk-Sinfonieorchester unter Kazuhiro Koizumi statt. Gerhard R. Koch berichtete darüber in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung om 6. Oktober 1976: „Tona Scherchens ‚Vague T’AO’ beschwört im Titel wie in der musikalischen Struktur die Vorstellung von Wellen, die sich aus langgehaltenen Einzeltönen herauslösen, zu pulsieren beginnen, zwischendurch in romantische Hörner-Dreiklangfelder überwechseln, um dann in langen Linien auszuklingen.“ Und Alfons Neukirchen resümierte in der Rheinischen Post vom 5. Oktober 1976 bezugnehmend auf den im Werktitel immanenten Wellencharakter: „… die feste Konstruktion wird überdeckt von einer Wohllautswolke, die, da sie ausgesprochen fraulich gefärbt ist, unaffektiert und sympathisch wirkt.“

Weitere Aufführungen des Werkes sind nicht belegt. Das Werk trägt die Widmung „à mes très chers Dragons-Farahat“.

C.S., Juni 2017

 

Aufführungsmaterial ist erhältlich vom Verlag Universal Edition, Wien (www.universaledition.com).
Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der Universal Edition AG, Wien, 2017.

Partitur Nr.

1990

Edition

Repertoire Explorer

Genre

Orchester

Druck

Reprint

Seiten

64

Sonderformat

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