Raff, Joachim

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Raff, Joachim

Orchestral Suite in F, Op. 101

Art.-Nr.: 4247 Kategorie:

32,00 

Joachim Raff – Orchestersuite op. 101

(geb. Lachen bei Zürich, 27. Mai 1822 — gest. Frankfurt am Main, 24. Juni 1882)

Orchestersuite op. 101

Introduction und Fuge p.2
Menuett p.36
Adagietto p.57
Scherzo p.77
Marsch p.108

Zwischen Fortschrittsdenken und «Restauration» –
Joachim Raffs Orchestersuite op. 101

Nachdem Joachim Raff im Jahr 1844 die sichere Lehrerstelle im schweizerischen Rapperswil an den Nagel gehängt hatte, ahnte er wohl kaum, dass ihm diese Entscheidung ganze 15 Jahre lang ein Leben in Armut bescheren wird.1 Zunächst schlug er sich in mehreren deutschen Städten durch und verbrachte ab 1850 sechs Jahre in Weimar als Assistent von Franz Liszt. Nachdem sich sein Verhältnis zum Liszt-Kreis zunehmend verschlechtert hatte, zog er zu seiner Braut Doris Genast nach Wiesbaden. Vor allem mit seiner Kammermusik, die dank den vielreisenden Weimarer Virtuosen in zahlreichen Städten auf eine zumindest anerkennende Resonanz stiess, bahnte Raff seinen internationalen Durchbruch an. Diesen erlangte er 1862 bei einem Wettbewerb der Wiener Gesellschaft der Musikfreunde mit der Auszeichnung seiner Sinfonie Nr. 1 «An das Vaterland» op. 96.

Bald jedoch musste Raff merken, dass diese anspruchsvolle und gross angelegte Sinfonie Orchester und Publikum gleichermassen überforderte. Zudem schien die Skepsis gegenüber der Lebensfähigkeit der Gattung Sinfonie nicht nur auf Seiten Richard Wagners und seiner Nachfolger Fuss gefasst zu haben: Auch Komponisten, die gegen deren «Zukunftsmusik» opponierten, suchten nach neuen Lösungen, wie man Orchesterwerke auf der Höhe der Zeit gestalten könnte. So auch Vincenz Lachner, Kapellmeister am Mannheimer Nationaltheater, der in einem Brief an den Verleger Franz Schott vom 24. April 1863 schrieb: «Die neuern Sinf. erhalten sich nicht (ich prophezeie der Raff’schen Preis-Sinf. kein besseres Loos)», «denn mit den Sinfonieen sind wir zu Ende».2 Eine Alternative dazu habe sein Bruder, Franz Lachner, Kapellmeister an der Münchner Oper, gefunden: «Da war es in unserer neuerungssüchtigen Zeit ein glücklicher Gedanke meines Bruders, in die Formen der Vergangenheit zurückzugreifen und die veraltete, aber lebensfähige Suite im Kleide der neuen Instrumentations-Kunst vorzuführen.»3 In der Tat feierten die ersten beiden Suiten Franz Lachners grosse Erfolge und reihten sich bald unter die zehn meistgespielten Orchesterwerke zwischen 1850 und 1875.4 Dass Raff 1863 mit seiner ersten Orchestersuite op. 101 mit einem «Restaurationscomponisten» in Konkurrenz treten sollte, bei dem er gut zehn Jahre zuvor in seiner Schrift Die Wagnerfrage «negative[n] Fortschritt zum Charakterlosen»5 zu entdecken glaubte, scheint auf den ersten Blick opportunistisch. Doch Raff sah sich selbst als Wiederentdecker dieser alten Gattung. Nach seinem Besuch in Leipzig im Januar 1865 schrieb der Thomaskantor Moritz Hauptmann an seinen Freund Franz Hauser: «Raff hat eigentlich zuerst die Suiten-Form wieder aufgenommen, erst für Clavier, dann für Orchester, wie er sagt, vor Franz Lachner.» …

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