Pierné, Gabriel

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Pierné, Gabriel

Les enfants à Bethléem, Mystère en deux Parties pour Soli, Choeurs d’Enfants et Orchestre

Art.-Nr.: 4170 Kategorie:

33,00 

Gabriel Pierné – Les enfants à Bethléem

(geb. Metz/Lothringen, 16. August 1863 – gest. Ploujean, Finistère, 17. Juli 1937)

Vorwort
Schon in jungen Jahren bewegte sich Gabriel Pierné unter den besten Musikern Frankreichs. Er besuchte das Pariser Konservatorium gemeinsam mit seinem Kommilitonen Claude Debussy, studierte Komposition mit Jules Massenet (1842-1912) und nahm Unterricht in Kontrapunkt und Orgel bei César Franck (1822-1890), dem er schliesslich in den Jahren 1890 bis 1898 auf seinem Posten als Organist von Sainte-Clotilde nachfolgte. Im Jahre 1882 gewann Pierné Frankreichs Prix de Rome für Komposition, und er sollte für den Rest seines Lebens komponieren. Seinen guten Ruf jedoch erwarb er sich durch seine Arbeit mit dem Orchestre de Concerts Colonne, dessen Chefdirgent er 1910 wurde. Pierné förderte die französische Musik mit Erstaufführungen von Werken von Debussy, Maurice Ravel (1875-1937), Albert Roussel (1869-1937) und Mitgliedern von Les Six, insbesondere Darius Mihaud (1892-1974) and Arthur Honegger (1892-1955), die unter seiner Leitung stattfanden. Auch war er ein früher Förderer von Igor Strawinsky (1882-1971). Im Jahre 1910 dirigierte er die Weltpremiere von dessen Feuervogel mit den Ballets Russes. In den frühen 1930er Jahre nahm er zahlreiche seiner Kompositionen auf wie auch die Werke Strawinskys und zahreicher französischer Komponisten, für die er sich öffentlich einsetzte.

Pierné war daran gelegen, eine Brücke zu schlagen zwischen der Anhaftung an die klassische Form, wie sie der frühe ars gallica-Komponist Camille Saint-Saëns (1835-1921) und César Franck bevorzugte und den modernen Techniken, die die französischen Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts einbrachten. Sein eigener kompositorischer Stil war stark von Massenets Fokus auf die Melodie, Francks Vorliebe für die sakrale Musik und Saint-Saëns’ Neigung zum klassischen Ausdruck beeinflusst. Er jedoch liebte das Experiment mit modernen Techniken und scheute nicht, seine Stücke mit höchst chromatischen Hamonien anzureichern.

Les enfants à Bethléem, a mystère en deux Parties, geschrieben für Solisten, Kinderchor und einem Erzähler, erlebte seine Premiere im April 1907 in Amsterdam. Dieses Oratorium war der Nachfolger seines zu Lebzeiten populärsten Werks Les croisade des enfants, ein weiteres Werk mit religiöser Thematik, dessen Erstaufführung 1905 in Paris stattfand. In beiden Stücken wendet sich Pierné einem ätherischen Mystizismus zu und besinnt sich zu diesem Zweck auf stilistische Elemente, die zu jener Zeit in der Musik von Debussy and Gabriel Fauré (1845-1924) zu finden waren. Gabriel Nigond (1877-1937), mit dem Pierné häufig zusammenarbeitete, schuf den Text zu Les enfants à Bethléem. Das zweiaktige Werk, das auf der Erzählung der Geburt Christi beruht, handelt von Kinderschäfern, die den drei Weisen aus dem Morgenland begegnen und beschliessen, sich ihnen bei der Suche nach dem Kind anzuschliessen. Obwohl ein Erzähler spricht, wird die Geschichte im Wesentlichen vom Kinderchor und den Solisten vorangetrieben, die den Stern, die Jungfrau Maria, einen Esel und einen Ochsen darstellen. Die unaufdringliche modale Partitur lässt den Text zur Geltung kommen, aber bietet auch Schichtungen von schimmernden, durchsichtigen Harmonien und gleitenden Parallelakkorden, die eine geheimnisvolle Atmosphäre kreieren, die Sänger und Publikum umschliesst.

Übersetzung: Peter Dietz

Stimmen sind erhältlich beim Originalverlag Heugel, Paris.

Partitur Nr.

4170

Genre

Chor/Stimme & Orchestra

Format

Druck

Reprint

Seiten

132

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