Peters, Guido

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Peters, Guido

Third Symphony in F-sharp minor

Art.-Nr.: 1918 Kategorie:

31,00 

Guido Peters
(geb. Graz, 29. November 1866 – gest. Wien, 11. Januar 1937)

Dritte Symphonie in fis- Moll

Vorwort
Obwohl seit 1926 eine zum 60. Geburtstag gestiftete Gedenktafel mit Halbrelief des steirischen Bildhauers Wilhelm Gösser sein ehemaliges Wohnhaus in der Hartiggasse in Graz am Karmeliterplatz ziert (Widmung: „Dem großen heimischen Tonkünstler“), ist Guido Peters (* 29. 11. 1866 – 11. 1. 1937 ) heute selbst in seiner Heimatstadt niemandem mehr ein Begriff. Wieder einmal steht man fassungslos vor der hochoriginellen, außergewöhnlichen Musik eines zu Unrecht völlig vergessenen Komponisten, in dem Fall eines bedeutenden österreichischen Sinfonikers der Jahrhundertwende, vor Schätzen, die hier zu heben sind, und fragt sich, wie es zu derart nachhaltigem Vergessen kommen konnte, und vor allem, was unser Kulturbetrieb dagegen zu tun gedenkt.

Guido Peters wurde 1866 in Graz als Sohn des aus Liebshausen (heute: Libčeves) stammenden Geologen Carl Ferdinand Peters und dessen zweiter Frau Leopoldine von Blumfeld geboren. Eine Urgroßtante Guido´s und ihr Mann waren mit Beethoven freundschaftlich verbunden (letzterer gemeinsam mit Beethoven Vormund über dessen Neffen Karl), sie ebenfalls mit Schubert bekannt. Sie setzten sich in Peggau nördlich von Graz zur Ruhe. Eine Urgroßmutter zählte zum Bekanntenkreis von Goethe.
Guido besuchte von 1875 bis 1882 das Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, an dem er später von 1905 – 1908 selbst unterrichten sollte; bezeichnet sich in autobiografischen Skizzen ab diesem Zeitpunkt als Autodidakt. Es folgte ein Studium der Philosophie in Wien und Leipzig, daneben 1889 der Besuch der Bayreuther Festspiele mit Tristan, Parsifal und Meistersinger. Wieder Graz, Wien, dann Berlin, schließlich München waren die Ausgangspunkte der Doppelkarriere als Pianist und Komponist. Als Solist spielte Peters mit Dirigenten wie Siegmund von Hausegger, Franz Schalk, Oswald Kabasta, Erich Wolf Degner und – wohl der Höhepunkt seiner Laufbahn – mit den Wiener Philharmonikern unter Hans Richter Mozarts d-moll-Konzert KV 466, in welch selbem Konzert auch Peters´ Ländliche Symphonie (die Erste) auf dem Programm stand, die später (1895) auch von den Berliner Philharmonikern gespielt wurde.
Als Pianist wurde er hochgeschätzt für seine gediegenen, uneitlen, zugleich diversen Zeitungen zufolge wie „selbstständige Inspirationen“1 (Improvisationen) wirkenden Interpretationen der Klassiker, Beethoven, Mozart und Schubert. Wilhelm Kienzl stellte seine Interpretation der Hammerklaviersonate über diejenige d´Alberts. Berichte heben „Farbenreichtum“ und „Wärme“ hervor, er trage „die Farbe aber nie willkürlich des Effects halber auf.“ Immer wiederkehrende Vokabeln: „satte Farbengebung … keusche Linienzeichnung … unmittelbare naive Frische in der Auffassung“, „einfach, warm, innig“2.
Abkehr von allem rein äußerlichen Glanz, Ethos, Verinnerlichung, ja angesichts der Suche nach Einsamkeit in der Natur seiner geliebten Heimat fast Weltflucht charakterisieren die künstlerische Persönlichkeit wie auch den Menschen Peters, der jedes Jahr in den Bergen zu finden war. Die Natur als fast religiöse Größe und Inspirationsquelle stellt neben der Musik die zweite konstituierende Konstante in seinem Leben dar. Er selbst, wiederum in einer seiner autobiografischen Skizzen: „Sein Empfinden ist tief religiös (im weitersten und tiefsten Sinne d[es] Wortes) was sich u. a. schon in der ländlichen Symphonie äußert…“. Das Grazer Tagblatt3: „Den steirischen Bergen bewahrte er seine Treue, die meisten seiner Werke sind hier entstanden.“ Jedoch: „Innenleben ist aber heute ein wenig kuranter Marktwert auf der Börse der Tonkunst…“

 

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