Nicodé, Jean Louis

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Nicodé, Jean Louis

Gloria! A Storm and Sun Hymn. Symphony in one movement Op. 34, for large orchestra, organ, and mixed final choir with contralto solo (with extra booklet including Nicodé’s additional introduction with text and musical examples)

Art.-Nr.: 4710 Kategorie:

74,00 

Jean Louis Nicodé – Gloria! A Storm and Sun Hymn. Symphony in one movement Op. 34

(b. Jezyce near Poznan [Jersitz near Posen], 12 August 1853 –
d. Langebrück [Dresden], 14 October 1919)

für großes Orchester, Orgel und gemischten Schlusschor mit Altsolo (1902-04)

I Vorverkündung (p. 3) – Von Werdelust und tausend Zielen (p. 7)
II ‚Durchs Feuer‘. Scherzo I (p. 51) – ‚Durch die Schmiede‘. Scherzo II (p. 69)
III Ein Sonnentag des Glücks (p. 103)
IV Die stillste Stunde (p. 169)
V Um das Höchste (p. 199)
VI Der neue Morgen (p. 283)

Vorwort
Jean Louis Nicodé zählt zu den bedeutendsten deutschen Komponisten zwischen Johannes Brahms und Richard Strauss. Väterlicherseits war er französisch-hugenottischer, mütterlicherseits polnischer Abstammung. Drei Jahre nach seiner Geburt zog die Familie, nachdem der Vater sein Anwesen „durch Missgeschick“ verloren hatte, nach Berlin. Nach anfänglichem Musikunterricht bei seinem Vater wurde er dort privat von dem Organisten Hartkaes unterwiesen, bevor er 1869 sein Studium an der von Theodor Kullak (1818-82) 1855 gegründeten Neuen Akademie der Tonkunst aufnahm, wo er bei Direktor Kullak Klavier- und zunächst bei dem Mendelssohn-Schüler Richard Wüerst (1824-81), dann bei Friedrich Kiel (1821-85) Kompositionsunterricht erhielt.

Nach Abschluss des Studiums wurde Nicodé zuerst als Pianist bekannt und 1878 als Klavierlehrer an das seit einem Jahr von Franz Wüllner (1832-1902) geleitete Königliche Konservatorium in Dresden berufen. Ab 1884 leitete Wüllner das Kölner Konservatorium, und 1885 folgte ihm Nicodé dorthin, nachdem man ihn in Dresden daran gehindert hatte, das vierhändige Arrangement von Franz Liszts Faust-Symphonie aufs Programm zu setzen.

Doch dann erreichte ihn das Angebot, die Leitung der Philharmonischen Konzerte in Dresden zu übernehmen. Er setzte sich für die Neudeutschen ein, wurde massiv angefeindet und legte 1888 die Leitung nieder. 1893 übernahm er die Leitung der Chemnitzer Städtischen Kapelle und gründete dort 1896 auch einen Chor, der bald als der ‚Nicodé-Chor’ bekannt wurde. In Dresden veranstaltete er bis 1900 die ‚Nicodé-Konzerte’ und setzte allen konservativen Widerständen zum Trotz Musik von Felix Draeseke, Anton Bruckner und Richard Strauss durch. Vor allem als Beethoven- und Wagner-Dirigent wurde er legendär, Beethovens Missa solemnis wurde in 22 Proben erarbeitet, und Ferdinand Pfohl (1862-1949) beschrieb ihn als „geniale Dirigenten-Natur. In Nicodés Art zu dirigieren eint sich echt musikalische, in die letzten Tiefen des Kunstwerks eindringende Auffassung mit geist- und gemütvoller, durch innere Wärme und Temperament belebter Interpretation, mit Klarheit und Plastik: ein volles Erfassen des Kunstwerks nach außen und innen.“

Gloria! Op. 34
1900 zog sich Nicodé, seit Jahren heftig attackiert von der konservativen Kritik, vom Dirigieren zurück nach Langebück in der Dresdner Heide. Dort widmete sich endlich wieder intensiv der Komposition und schuf innerhalb von drei Jahren – zugleich als Verarbeitung seines eigenen Schicksals – sein Hauptwerk, die ca. zweieinhalb Stunden ohne Unterbrechung dauernde, riesenhaft besetzte symphonische Tondichtung ‚Gloria! Ein Sturm- und Sonnenlied’ für Chor und Orchester op. 34. Diesem gewaltigen Werk waren als wichtigste Werke Nicodés vorangegangen: 1884-88 die Symphonie-Ode ‚Das Meer’ op. 31 für Männerchor, Solo, großes Orchester und Orgel nach Dichtungen von Karl Woermann (1844-1933) und zuvor die Johannes Brahms gewidmeten Symphonischen Variationen op. 27, über welche Ferdinand Pfohl 1902 schrieb: „Die Harmonik Nicodés ist kühn und großartig, seine kontrapunktische Meisterschaft imposant, seine Orchestration poetisch, dramatisch und von besonderer Schönheit und Eigenart des Kolorits.“ Es vergingen also fast 15 Jahre zwischen der Vollendung des letzten vorangegangenen großen Werks und dem Beginn von ‚Gloria!‘. Dazwischen entstanden in mehr als einem Jahrzehnt intensiver dirigentischer Betätigung lediglich zwei kleinere Werke: die 2 Stücke für Streichorchester, 2 Oboen und 2 Hörner op. 32 und der Hymnus ‚Erbarmen‘ für Alt oder Mezzosopran und Orchester. … …

 

 

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