Legley, Victor

Alle

Legley, Victor

Violin Concerto No. 2, Op. 67 (first print)

26,00 

Victor Legley

(Hazebrouck, 18. Juni 1915 – Ostende, 28. November 1994)

Konzert für Violine Nr. 2, op. 67

(1966)

 

Der belgische Komponist Victor Legley (1915-1994) schuf sein zweites Violinkonzert im Jahre 1966 als Pflichtwerk für den Internationalen Wettbewerb Königin Elisabeth 1967. Zu dem Zeitpunkt hatte er bereits konzertante Werke für allerlei Instrumente geschrieben: Violine (1947), Klavier (1953-1959), Pauken (1956) und Harfe (1966), ferner auch noch ein Konzert für 13 Instrumente (1944).

Die belgische Geigerin Marjeta Delcourte-Korosec hatte die Ehre, Legleys zweites Violinkonzert als Erste aufzuführen, und zwar im Finale des oben erwähnten Wettbewerbs am 22. Mai 1967 im Palast der Schönen Künste in Brüssel. Sie wurde hierbei vom Nationalorchester von Belgien unter der Leitung von René Defossez begleitet. In derselben Woche wurde das Konzert auch von den anderen Finalisten des Wettbewerbs gespielt, unter anderem von Gidon Kremer (Dritter Preis) und Philippe Hirschhorn (Erster Preis).

Das Werk ist für Solo-Violine und ein bescheidenes Sinfonieorchester geschrieben (2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, 2 Posaunen, Schlagwerk, Harfe und Streicher). Es lässt einen starken Einfluss von Béla Bartók erkennen. Legley bewunderte diesen ungarischen Komponisten sehr und hatte noch im Sinfonieorchester des belgischen Rundfunks mitgespielt, als Bartók dort konzertierte.

Der erste Satz beginnt mit einer geheimnisvollen Einleitung (Andante e senza rigore nel tempo – quasi una cadenza), die das erste Hauptthema ankündigt und schnell in ein Allegro übergeht. Dieses Allegro steht in einer freien Sonatenform, wobei vor allem das erste Thema mit seiner Abwechslung von Ganz- und Halbtönen deutlich von Bartók inspiriert ist. Der Satz schließt mit einer Kadenz der Violine und einer virtuosen Coda, wonach das Orchester sich wieder zu Wort meldet.
Der nächste Satz (Quasi adagio) ist ein lyrisches Stück in Liedform, in dem die Violine einen Dialog mit dem Orchester eingeht. Hier und da gibt das Orchester seinen Kommentar zu dem Soloinstrument, dann wieder tritt der Solist bescheiden zurück. Ab Takt 43 zum Beispiel zeichnet die Geige im Hintergrund musikalische Arabesken, während im Orchester ein Kanon zwischen den Celli und Kontrabässen einerseits und der Trompete andererseits entsteht.
Das Finale (Allegro risoluto ma non troppo vivace) ist ein Rondo, in dem ein überschäumender Refrain sich mit lyrischen Episoden abwechselt. Kurz vor dem allerletzten großen Ausbruch lässt Legley die Zeit noch kurz stillstehen durch eine Reminiszenz an die Einleitung des ersten Satzes (ab Takt 127). Ganz am Ende (ab Takt 193) des darauf folgenden Ausbruchs wiederholt Legley noch einmal die Schlussformel des ersten Satzes, um das Werk kräftig abzuschließen.

Nach diesem Konzert schrieb Legley noch viele andere konzertante Werke: für Viola (1971), Altsaxofon (Concert d‘automne, 1971-1974), Violine und Altsaxofon (Concerto grosso, 1975-1976), Oboe (1982), Cello (1983-1984) und schließlich ein drittes Violinkonzert (Concert d‘Awenne. 1990).

Koenraad Sterckx
(Übersetzung Michael Scheck)

Diese Partitur wurde in Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum für flämische Musik herausgegeben (www.svm.be). Das Orchestermaterial ist erhältlich bei der Bibliothek des Königlichen Konservatoriums von Brüssel (bib.kcb@ehb.be). Koenraad Sterckx edierte die Partitur anhand des Autographs. Kritische Berichte können auf der Webseite http://wiki.muziekcollecyies.be konsultiert werden.

 

Komplettes  flämisches Vorwort lesen > HERE

Partitur Nr.

Sonderedition

Genre

Format

Aufführungsmaterial

Druck

Seiten

Nach oben