Kuula, Toivo

Kuula, Toivo

Eteläpohjalainen kansanlaulu (South Ostrobothnian Folk Song for string orchestra / Second Movement from ‚South Ostrobothnian Suite’ No. 1 op. 9 / first printed edition, prepared from the manuscript by Lucian Beschiu)

10,00 

Toivo Kuula – ‚Eteläpohjalainen kansanlaulu‘ South Ostrobothnian Folk Song for string orchestra

(b. Vaasa, 7 July 1883 – d. Viipuri, 18 May 1918)

Second Movement from South Ostrobothnian Suite No. 1, Op. 9 (1909)

Vorwort

Zusammen mit dem etwas jüngeren Leevi Madetoja (1887-1947) war Toivo Kuula die stärkste schöpferische Persönlich- keit unter den finnischen Komponisten der Generation nach Jean Sibelius. Mit knapp 35 Jahren setzte in den Nachwirren des finnischen Bürgerkriges die Kugel eines Freischärlers, den er provoziert hatte, seinem Leben ein abruptes Ende. Kuula hat am Konservatorium in Helsinki bei Martin Wegelius (1846-1906), Armas Järnefelt (1869-1958) und Jean Si- belius (1865-1957) studiert. Weitere kompositorische Ausbildung hatte er sodann bei Marco Enrico Bossi (1861-1925) in Bologna und bei Marcel Labey (1875-1968) in Paris erfahren. 1910-11 war Kuula Dirigent in Oulu, und 1911-15 Ka- pellmeister in zweiter Reihe beim Städtischen Orchester Helsinki, um in der Folge ab 1916 die Leitung des Orchesters in Viipuri (ab 1940 Vyborg in Russland) zu übernehmen, wo er dann erschossen wurde.
In Finnland ist Kuula vor allem als Komponist von Vokalmusik, insbesondere von Chorliedern, unvermindert populär. Sein symphonisches und kammermusikalisches Schaffen ist nicht allzu umfangreich. Eine ‚Jupiter-Symphonie’ konnte er nicht mehr vollenden, und das seither besonders beliebte Stabat Mater (1914-18) wurde 1919 in Helsinki in der Ergän- zung Leevi Madetojas uraufgeführt.
Kuula war als Ostbottnier aus der am bottnischen Meerbusen gelegenen Hafenstadt Vaasa dem Volksmusikerbe seiner Heimat zeitlebens aufs Engste verbunden, und auch seine Orchestermusik bezieht sich überwiegend unmittelbar auf die volkstümlichen Legenden und Melodien des südlichen Ostbottnien. Sein vielleicht bedeutendstes Orchesterwerk ist ‚Or- jan Poika’ (Sohn des Sklaven) op. 14b von 1912.
1906 komponierte Kuula in Vaasa zwei auf Volksweisen basierende Orchesterstücke: ‚Ostbottnischer Tanz’ und ‚Teu- felspolka’. 1909 schuf er während seines 1908 aufgenommenen Studiums am Konservatorium von Bologna bei Bossi drei weitere Stücke: ‚Landschaft’, die hier vorliegende ‚Volksweise’ für Streichorchester und ‚Dämmerungsgesang’ (dort schrieb er im selben Jahr auch ‚Präludium und Fuge’ op. 10 für Orchester). Die fünf Sätze vereinte er zur Ersten Süd- Ostbottnischen Suite op. 9 für Orchester. 1912-23 schrieb Kuula eine weitere, Zweite Süd-Ostbottnische Suite op. 20 für Orchester, gleichfalls in fünf Sätzen. Die ‚Volkweise’ aus der Ersten Süd-Ostbottnischen Suite zählt in ihrer archaisch herben Innigkeit zu den ergreifendsten Streicher-Miniaturen der Epoche und ist polyphon in so kunstvoller wie charak- teristischer Weise ausgearbeitet. Wohl kein Musiker unserer Zeit ist dieser Musik mit einem vergleichbar authentischen, intensiv schlichten, erdverbundenen Ausdruck begegnet wie Juha Kangas mit seinem Ostrobothnian Chamber Orchestra in Kokkola (dokumentiert in Aufnahmen für Caprice Records und Alba Records), und ihm widmen wir vorliegende von Lucian Beschiu nach dem Manuskript erstellte Druckausgabe.

Christoph Schlüren, April 2015

Aufführungsmaterial ist von Musikproduktion Höflich (www.musikmph.de), München, zu beziehen.

 

 

English preface  > HERE

Edition

Repertoire Explorer

Genre

Streichorchester

Seiten

12

Format

225 x 320 mm

Performance materials

aivailable

Printing

New print / Urtext

Size

225 x 320 mm

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