Kaminski, Heinrich

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Kaminski, Heinrich

String Quintet in F-sharp minor (versions 1916 and 1927 / in 2 volumes)

Art.-Nr.: 161a/b Kategorie:

25,00 

Heinrich Kaminski – Streichquintett fis-moll (I. Fassung, 1916)

I 1. Satz p. 3
II Andante p. 15
III Allegro grazioso – Andantino – Allegro leggiero p. 22
IV Fuge p. 36

Vorwort
1914 vollendete Heinrich Kaminski die Vertonung des 69. Psalms, sein erstes Monumentalwerk, und legte ihn Bruno Walter, damals Musikdirektor der Bayerischen Staatsoper, vor. Dieser ließ ihn wissen, er sei ein wahrhaft Berufener, und versprach ihm die Uraufführung (die er dann im Mai 1920 leiten sollte). Ende 1914 begann Kaminski mit der Komposition seines Streichquintetts in fis-moll für 2 Geigen, 2 Bratschen und Cello, welches nicht nur in der Dimension dem Brucknerschen zu vergleichen ist. Die Arbeit daran wurde unterbrochen durch die Sechs Choräle für vierstimmigen gemischten Chor a cappella (komp. 1915, verlegt bei Schott) und zwei Einberufungen zum Kriegsdienst (im März 1915 und im März 1916), die seine Ausmusterung aus gesundheitlichen Gründen zur Folge hatten. Am 4. März 1916 fiel sein enger Freund, der große Maler Franz Marc, in dessen Haus zu Ried bei Benediktbeuern Kaminski bleibendes Gastrecht genoß. Kaminski heiratete und lebte mit seiner Frau Friederike bei der Witwe Maria Marc. Zum Jahresende 1916 vollendete Kaminski dort das Streichquintett. Gertrud Schuster-Woldan, Valentin Härtl, Giacinta della Rocca, Philipp Hass und Johannes Hegar benötigten etwa 25 Proben. Am 12. März 1917 spielten sie im Museum zu München die Uraufführung. Die Zuhörenden waren allgemein ergriffen von dieser “Offenbarung eines jungen Genies … durch die sich der Blick in neues Land öffnet” (P. F. in den Münchener Neuesten Nachrichten vom 24. März). Zu den Gratulanten gehörte Bruno Walter, dem Kaminski daraufhin die Reinschrift der Partitur zueignete. Das Werk erschien noch 1917 beim Münchner Verlag Otto Halbreiter im Druck und wurde später von der Universal Edition übernommen.

Zehn Jahre später, im März 1927, machte sich Kaminski an die lange geplante Umarbeitung des Streichquintetts,
was, wie er an Hans Reinhardt schrieb, “Erleichterung, genaue Bezeichnung, Handlichmachen” bedeutete.
Die Neufassung erschien im selben Jahr in der »Philharmonia«-Taschenpartitur-Edition im Druck und fand so weite Verbreitung. Das Streichquintett wurde überall in Europa gespielt, und Kaminski galt selbstverständlich als einer der ganz großen Komponisten der Zeit.

Ende Juli 1927 brachte Walter Braunfels seinen Schüler Reinhard Schwarz (später Schwarz-Schilling) mit nach Ried, um diesen Kaminski zum weiteren Studium anzuvertrauen. Schwarz, zu jenem Zeitpunkt schon weit fortgeschritten, sollte Kaminskis geistig vertrautester Schüler werden. Im Sommer besuchte der Verlagsdirektor der Universal Edition, Emil Hertzka, Kaminski in Ried. Er schlug vor, das just revidierte Streichquintett mit seinen orchestral anmutenden Partien, insbesondere in der Fuge, einer Bearbeitung für Streichorchester zu unterziehen. Kaminski stimmte dem Vorschlag nach einigen Tagen Bedenkzeit zu und schrieb an Hertzka, sein Schüler Schwarz sei bereit, diese Arbeit zu übernehmen. Kurz vor Weihnachten stellte Reinhard Schwarz-Schilling die Übertragung fertig, die Teil seines Studiums bei Kaminski geworden war. Kaminski empfand, der Wechsel zwischen Concertino- und Ripieno-Partien würde der Komposition einen neuen Reiz verleihen. Die Bearbeitung erschien 1928 bei der Universal Edition als »Werk für Streichorchester«. Die Uraufführung dieser Fassung fand am 22. Februar 1929 in Wuppertal unter der Leitung von Franz von Hoesslin statt.

Aufführungsmaterial ist vom Verlag Universal Edition, Wien (www.universaledition.com) zu beziehen.

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der Universal Edition AG, Wien, 2002.

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