Glazunov, Alexander

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Glazunov, Alexander

Concerto in Eb major for Saxophone and String Orchestra Op. 109 (Piano Reduction/Solo)

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Glazunov, Alexander

Concerto in Eb major for Saxophone and String Orchestra Op. 109 (Piano Reduction/Solo)

 

Vorwort zur Partitur

Glazunov wurde als Sohn einer wohlhabenden Familie im russischen St.Petersburg geboren. Bereits als Kind begann er zu komponieren und erregte die Aufmerksamkeit von Rimsky – Korsakow, der ihn unterrichtete und später an einen Kollegen weiterempfahl. Aufführungen seiner Werke am Ende des 19. Jahrhunderts machten Glazunov in ganz Europa bekannt. Während des letzten Jahrzehnts des ausgehenden Jahrhunderts trat er vermehrt als Gastdirigent in Erscheinung, gleichzeitig schuf er drei Symphonien, zwei Streichquartette und das heute noch populäre Ballet Raymonda. 1899 berief man ihn zum Professor am St. Petersburger Konservatorium, dessen Direktor er 1905 wurde. In dieser Funktion entwickelte er sich zum Förderer heranreifender Talente, allen voran Dimitri Schostakowitsch. Man schätzte Glazunov als einen der wichtigsten Komponisten der erste Dekade des 20. Jahrhunderts, mit zahlreichen Aufführungen seiner Werke in ganz Europa und Amerika, gewürdigt mit den Ehrendoktortiteln der Universitäten von Oxford und Cambridge. 1928 verliess er seine Heimat (damals: Sowjetunion) und seinen Posten, reiste als Dirigent durch Europa und die Vereinigten Staaten und liess sich schliesslich in Paris nieder. Nach seinem Tod im Jahre 1936 verschwand seine Musik, die nun von vielen für altertümlich und reaktionär gehalten wurde, rasch aus den Konzertsälen. Erst in letzter Zeit, dank der Einspielung exzellenter Interpretationen eines grossen Teiles seiner Musik, begann eine Neubewertung seiner Schöpfungen, die nicht nach musikalischem Stil urteilt, sondern die Qualität in den Mittelpunkt stellt. Die ältere Generation der Elite der russischen Dirigenten hingegen – Mravinsky, Svetlanov and Rozhdestvensky – spielten und veröffentlichten Glazunovs Orchesterwerke regelmässig. Moderne internationale Maestros wie Valerie Gergiev, Jose Serebrier, Edo de Waart, Mikhail Pletnev und Neeme Järvi haben hieran angeknüpft. Der Dirigent Jose Serebrier, der alle vollendeten Symphonien des Komponisten auf Tonträger veröffentlichte, fasst vielleicht am besten Glazunovs musikalische Sprache zusammen:

„Glazunovs Musik trägt ihr Herz nicht auf der Zunge wie etwa Malers Schöpfungen, auch explodiert sie nicht hysterisch wie die Werke Tschaikowskys. Wie ein russischer Brahms birgt seine Musik tiefe Emotionen, die verhüllt und kontrolliert sind, komplex und subtil zugleich. Seine perfekte kompositorische Technik wird in jedem Takt hörbar, ebenso die brillante Orchestrierungskunst, die im typischen Stil des späten 19. Jahrhundert dargeboten wird … Wir sind gewöhnt, diejenigen als ‚grosse‘ Komponisten zu betrachten, die uns auf neue Pfade leiten und Risiken und Experimente eingehen. Aber die Musikgeschichte ist voll von Komponisten, die sich nicht damit beschäftigen, voran zu marschieren, sondern eine berückende, bedeutungsvolle und kommunikative Musik schufen. Schon ein oberflächlicher Blick in Glazunovs Partituren enthüllt seine Meisterschaft in der Form und der harmonischen Entwicklung – hier ist ein absolut professioneller Geist am Werk“.

Das Concerto in Es – Dur für Saxophon und Streichorchester op. 109 war sein letztes Hauptwerk und wurde 1934 vollendet. Glazunov war bereits vertraut mit dem Instrument, für das er bereits 1932 ein großformatiges Saxophonquartett geschrieben hatte.

Das Werk erlebte seine Uraufführung im November 1934 in Schweden mit Sigurd Raschèr als Solisten. Raschèr war der wichtigste Musiker in der Entwicklung des Repertoires für klassisches Saxophon im 20. Jahrhundert. Mehr als 200

Werke sind ihm gewidmet, viele von wichtigen zeitgenössischen Komponisten. Seine Karriere als Solist und Förderer des Instruments umfasst Aufführungen mit mehr als 250 Orchestern und Blasensembles weltweit, darunter Auftritte mit den Berliner Philharmonikern, der Boston Symphony, der New York Philharmonic und dem Concertgebouw Orchester. Sein Rang als Virtuose inspirierte die Komponisten, für ihn zu schreiben. Unermüdlich begeisterte er Komponisten für das Instrument , wie Glazunov in einem Brief bestätigt: „Ich begann mit der Arbeit an dem Werk im März unter der Einwirkungen nicht etwa von Anfragen, sondern von Attacken eines dänischen (sic) Saxophonisten mit Namen Sigurd Rascher.“ Rascher spielte nicht nur die Uraufführung des Konzerts, es war auch Bestandteil seines letzten Solokonzerts am Abend seines 70. Geburtstages.

Glazunov selbst hörte sein Konzert nie in einer öffentlichen Aufführung, denn das Pariser Konzert fand erst nach seinem Tod statt. Unverhohlen romantisch, dauert das Stück ungefähr 14 Minuten und besetzt einen Ehrenplatz im Repertoire für das Saxophon.

Karl Hinterbichler, University of New Mexico, 2014

Aufführungsmaterial ist von der Belaieff, Frankfurt zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Musikbibliothek der Münchner

Stadtbibliothek, München.

 

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