Brüll, Ignaz

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Brüll, Ignaz

Macbeth Op. 46, concert overture

Art.-Nr.: 4408 Kategorie:

24,00 

Ignaz Brüll – Ouvertüre zu Macbeth, op. 46

(geb. Mähren, 7. November 1846 – gest. Wien, 17. September 1907)

Vorwort
Während des größten Teils des zwanzigsten Jahrhunderts sind das Erbe und die Werke des in Mähren geborenen Komponisten Ignaz Brüll in sträflicher Weise vernachlässigt worden. Ignaz Brüll lebte und arbeitete die meiste Zeit seines Lebens in Wien und war Professor am dortigen Horak-Institut. Er komponierte Opern, Orchesterwerke und Kammermusikwerke in einem lebendigen, konservativen Stil, der dem der Komponisten Robert Schumann und Felix Mendelssohn ähnelte. Brülls vielleicht bekannteste Komposition war die Oper Das goldene Kreuz, die im Dezember 1875 uraufgeführt wurde und jahrzehntelang zum festen Bestandteil des Opernrepertoires gehörte.

Brüll war auch ein hochgeschätzter Konzertpianist. So grosse Stücke hielt man auf ihn, dass Johannes Brahms ihn regelmäßig bat, als Duopartner für private Probespiele seiner vierhändigen Klavierkompositionen zu fungieren, bevor diese Werke überhaupt veröffentlicht wurden. Brüll war zudem ein prominentes Mitglied des musikalischen Freundeskreises von Johannes Brahms, zu dem Komponisten wie Gustav Mahler und Robert Fuchs gehörten, und er empfing Mitglieder dieses Kreises häufig in seinem Ferienhaus in Unterach am Attersee.

Trotz Brülls etabliertem Ruf als Komponist und Pianist gerieten seine Kompositionen in Vergessenheit, als der Nationalsozialismus Europa überrollte. Brüll war Jude, und Adolf Hitler ließ nur Werke von Komponisten wie Franz Liszt und Richard Wagner im Konzertsaal zur Aufführung kommen. Gleichzeitig ordnete er an, dass die Partituren jüdischer Komponisten verbrannt werden sollten.

Zum Glück blieben viele von Brülls Partituren während Hitlers Herrschaft im Verborgenen erhalten. Aber seine Werke scheinen seit der Zeit des Naziregimes insgesamt in Vergessenheit geraten zu sein, da sie während eines Großteils des zwanzigsten Jahrhunderts als kommerzielle Tonaufnahmen nicht erhältlich waren. Tatsächlich haben Plattenfirmen wie Hyperion und Cameo Classics erst seit den 1990er und frühen 2000er Jahren damit begonnen, CD-Aufnahmen von Brülls überlebenden Instrumental- und Orchesterwerken herauszubringen. Einspielungen eines Großteils seiner Vokalkompositionen sind inzwischen nur noch auf Vinyl erhältlich.

Ouvertüre zu Macbeth, op. 46
Brülls Ouvertüre zu Macbeth wurde um 1884 veröffentlicht und uraufgeführt. Diese neunminütige Ouvertüre im romantischen Stil ist eine Vertonung des tragischen Schauspiels von Shakespeare. Sie ist für Orchester in g-Moll komponiert und wie folgt instrumentiert: zwei Flöten und Piccoloflöte, zwei Oboen, zwei Klarinetten in B, zwei Fagotte, vier Hörner, zwei Trompeten in F, zwei Posaunen und Bassposaune, Tuba, Pauken und Streicher. Die Ouvertüre beginnt sanft mit einem 2/4 Allegro moderato-Tempo bei Viertelnote = 84. Während der gesamten Dauer der Ouvertüre wechseln die Tempi zwischen den sanften 2/4-Allegro-moderato-Abschnitten und den lebhafteren, lauteren 6/8-Teilen. Das melodische Hauptthema, das aus synkopierten Viertel- und Achtelnoten und einem punktierten Achteltriolen-Rhythmus besteht, beginnt in den Flöten. Im weiteren Verlauf der Ouvertüre wird diese melodische Linie auf die anderen Holzblasinstrumente, Blechbläser und Streicher übertragen. Die Ouvertüre endet stürmisch in einem Allegro assai-Abschnitt im 6/8-Takt, in dem alle Instrumente fortissimo spielen.

Chelsea Hoover, 2020.

Wegen Aufführungsmaterial wenden Sie sich bitte an Breitkopf und Härtel, Wiesbaden.

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