Blacher, Boris

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Blacher, Boris

Romeo und Julia. Kammeroper in drei Teilen (mit deutschem und englischem Libretto)

Art.-Nr.: 2065 Kategorie:

34,00 

Boris Blacher

(geb. Niuzhuang, Mandschurei, 19. Januar 1903 – gest. Berlin, 30. Januar 1975)

Romeo und Julia (1943/44)

Kammeroper in drei Teilen
nach dem gleichnamigen Drama Shakespeares

Vorwort
Unten den führenden, um die Jahrhundertwende geborenen deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts – Weill, Hindemith, Krenek, Hartmann – kann keiner mit einer so schillernden Biographie aufwarten wie Boris Blacher. Als Sohn eines angesehenen Bankiers deutsch-baltischer Abstammung wurde er in der mandschurischen Hafenstadt Niuzhuang geboren und verbrachte seine ganze Kindheit und Jugendzeit östlich des Uralgebirges, zum Beispiel in Niuzhuang, in der sibirischen Großstadt Irkutsk oder (ab 1919) in der „Eishauptstadt“ Harbin im nordöstlichen China. Aufgrund der Ungebundenheit seines Elternhauses und der welthistorischen Umwälzungen des frühen 20. Jahrhunderts erhielt er seine Schulbildung in englischer, deutscher, italienischer und russischer Sprache und einer Handvoll chinesischer Dialekte. In diesen Jahren bekam er auch unregelmäßig Unterricht im Klavierspiel, Geigenspiel und in der Satzkunst und entwickelte eine tiefe Leidenschaft für das Theater. In Harbin machte sich der 16jährige Blacher am örtlichen Opernhaus unentbehrlich, indem er Opernwerke für die zufällig vorhandenen Instrumentalisten aus dem Klavierauszug orchestrierte – darunter auch die gesamte Tosca von Puccini.

Als Blacher endlich zum ersten Mal deutschen Boden betrat, war er bereits 19 Jahre alt. In Begleitung seiner Mutter zog er 1922 von Sibirien nach Berlin, wo er sich zunächst ins Studium der Architektur und Mathematik stürzte, um ein Jahr darauf das Studienfach zu wechseln und sich der Musik und der Musikwissenschaft zu widmen. Als seine Mutter 1925 ins Baltikum zurückkehrte, musste der nunmehr 22jährige Student im verarmten Nachkriegsberlin als Kopist, musikalisches Faktotum und Harmoniumsspieler in den Berliner Kinos für sich selbst sorgen. Vor allem als musikalischer Mitarbeiter des großen modernistischen Choreographen Rudolf Laban entwickelte er ein tiefgehendes Interesse für die moderne Tanzkunst. Auch als Komponist versuchte er sein Glück – mit mäßigem Erfolg –, indem nicht nur Kunstmusik, sondern auch eine beträchtliche Anzahl von Schlagern schuf. Schließlich erfolgte im Dezember 1937 sein Durchbruch, als Carl Schuricht die Conzertante Musik mit den Berliner Philharmonikern aus der Taufe hob. Plötzlich sah sich Blacher mit Ruhm bedeckt, und auf die Empfehlung Karl Böhms wurde er auf eine Stelle als Leiter einer Kompositionsklasse am Konservatorium Dresden berufen, wobei er kaum ein Jahr später wegen seines Einsatzes für „entartete“ Komponisten wie Hindemith und Milhaud seines Amtes enthoben wurde (als „Vierteljude“ war er sowieso der Missgunst ausgesetzt). Während der Kriegsjahre gehörte er, obwohl ohne feste Anstellung, zu den meistaufgeführten modernen Komponisten Deutschlands. Nach Kriegsende spielte er eine maßgebliche Rolle beim Wiederaufbau des deutschen Musiklebens aus den Trümmern des Dritten Reiches, vor allem an der Berliner Hochschule für Musik, wo er 1948 zum Professor ernannt wurde und die er von 1953 bis 1970 auch als Direktor leitete. Der hochgeachtete und allseits beliebte Lehrer erteilte – mit Berliner Schnauze und starkem russisch gefärbten Zungenschlag – Unterricht an eine ganze Generation hochbegabter Kompositionsstudenten aus dem deutschsprachigen Europa (Gottfried von Einem, Giselher von Klebe, Aribert Reimann, Rudolf Kelterborn, Klaus Huber) sowie aus dem Ausland, ob Korea (Isang Yun), Israel (Noam Sheriff) oder den Vereinigten Staaten (George Crumb).

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